
Akupunktur ist eine präzise Behandlung mit feinen Nadeln, die regulierende neurologische Prozesse anregt und zugleich die psychosomatische Balance des Menschen stärkt.
Die Akupunktur ist eine über 2.000 Jahre alte Therapieform, die ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat. Sie basiert auf einem ganzheitlichen Verständnis des Menschen, das Körper, Geist und Seele als untrennbare Einheit betrachtet. Neben der klassischen Körperakupunktur kommen in meiner Praxis auch die japanische Schädelakupunktur nach Yamamoto sowie die Ohrakupunktur zum Einsatz – individuell abgestimmt auf jedes Beschwerdebild.
Mithilfe feinster Nadeln und der sogenannten Moxibustion – dem gezielten Erwärmen von Akupunkturpunkten mit der Heilpflanze Artemisia (Beifuß) – wird der Energiefluss im Körper harmonisiert und die Selbstheilungskraft angeregt.
Heute ist die Akupunktur auch in der modernen Medizin fest verankert. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen ihre Wirksamkeit. Die Methoden der Akupunktur lassen sich objektiv erforschen und sind in vielen medizinischen Leitlinien anerkannt.

Die Einsatzmöglichkeiten von Akupunktur sind vielfältig:

In den 60er- Jahren wurde diese Sonderform der Akupunktur von dem japanischen Arzt Toshikatsu Yamamoto entwickelt. Er leitete ein großes neurologisches Klinik- und Rehabilitationszentrum im japanischen Miyazaki.
Er fand ein Mikrosystem – eine Repräsentation des gesamten Körpers auf eines seiner Teile – am Schädel. Mithilfe der Akupunktur-Behandlung nach Yamamoto lassen sich insbesondere neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Lähmungen, Neuralgien, Riech- oder Geschmacksstörungen, Tinnitus, Bandscheibenvorfälle und weitere Leiden behandeln. Nicht umsonst ist Akupunktur inzwischen weltweit ein fester Bestandteil in vielen Schlaganfall-Einrichtungen.
Ich selbst war in zahlreichen Kursen Schüler bei Yamamoto. Seine pragmatische und menschliche Herangehensweise haben mich nachhaltig beeinflusst.


Ohrakupunktur ist eine Therapie mit langer Tradition: Sie taucht bereits vor über 2.000 Jahren in alten chinesischen Schriften auf; auch in der ägyptischen Kultur kommt sie vor. Die heute angewandte Ohrakupunktur ist vor allem auf den französischen Arzt Paul Nogier (1908 bis 1996) zurückzuführen und hat mit der klassischen traditionellen chinesischen Medizin wenig gemeinsam.
Nogier hatte eine reflektorische Beziehung zwischen bestimmten Ohrpunkten und Arealen im Körper entdeckt – so genannte Somatotope. Das derzeit genannte Erklärungsmodell ist hierbei die Nähe und die direkte Verbindung zu bestimmten Hirnarealen, die als Schaltzentrale zwischen Gehirn und Körper dienen.

Äußerst hilfreich ist diese Therapieform entsprechend bei sämtlichen Schmerzen – je akuter, desto wirkungsvoller. Hervorragende Ergebnisse lassen sich außerdem bei Allergien, Neuralgien, Übelkeit und Erbrechen sowie bei psychischen Belastungen wie Angst erzielen.
Eine Sonderform ist das in den 70er-Jahren in New York entwickelte NADA-Protokoll. NADA-Akupunktur wird in Deutschland insbesondere in psychosomatischen oder psychiatrischen Kliniken eingesetzt – denn sie führt zu vegetativer Ausgeglichenheit, fördert Entspannung wie Aufmerksamkeit und lindert innere Unruhe und Schlafstörungen.
Moxibustion ist ein traditionelles Verfahren der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), bei dem getrockneter Beifuß (Moxa) über bestimmten Akupunkturpunkten erhitzt wird.
Dadurch wird der Energiefluss gestärkt und Blockaden gelöst. Denn die sanfte Wärme dringt tief in das Gewebe ein, fördert die Durchblutung und unterstützt den Körper dabei, sich zu regenerieren. Moxibustion wird häufig zur Stärkung des Immunsystems, bei chronischen Beschwerden oder Kälteempfindlichkeit eingesetzt


Um die Behandlung ganzheitlich und individuell auf Sie abzustimmen, findet in einem ersten Schritt ein ärztliches Vorgespräch statt. Bringen Sie dafür bitte alle relevanten Unterlagen und Befunde mit. Dieses Gespräch umfasst bei Bedarf eine körperliche Untersuchung und dauert circa 30 Minuten. Es dient als Basis für Ihren individuellen Behandlungsplans.
Vor der eigentlich Akupunktur findet ein kurzes Vorgespräch statt. Im Anschluss werden die Nadeln gesetzt, üblicherweise zehn bis 12 Stück. Diese verbleiben circa 20 Minuten, ehe sie gezogen werden.
In der Regel finden ein bis zwei Behandlungen pro Woche statt bei insgesamt acht bis zehn Sitzungen.

Meine Praxis ist Hospitationspraxis der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA) – einer der weltweit führenden Institutionen für Akupunktur.
Als Gastdozent der DÄGfA bringe ich im Akupunkturzentrum meine Erfahrung in Aus- und Weiterbildung von Kolleginnen und Kollegen ein – und schließe mich vollumfänglich ihrem Leitbild an.
Als Ärzte für Akupunktur und Chinesische Medizin fühlen wir uns einem respektvollen Umgang mit Patientinnen und Patienten verpflichtet. Durch die ärztliche Ausbildung und zusätzliche gründliche Beschäftigung mit der chinesischen Medizin sind wir in zwei Systemen zuhause: Wir kennen die Diagnostik und Therapie der westlichen Medizin und die ganzheitliche, systemische Betrachtung der chinesischen Medizin. Durch die Integration beider Systeme kann ein erweiterter Blick auf Krankheit und Gesundung gewonnen werden. Nicht der Befund oder die isolierte Krankheit, sondern der kranke Mensch mit seiner ganzen Persönlichkeit steht im Mittelpunkt. Die körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Bedingungen des Kranken werden im Heilungsprozess sowohl aus Sicht der westlichen wie der chinesischen Medizin berücksichtigt, weil die chinesische Medizin durch ihre andere Perspektive zusätzliche tiefe Einblicke in das Wesen von Krankheit und Heilung eröffnen kann. Alle persönlichen Lebensbereiche wie aktuelle Lebensumstände, Ernährung und Bewegungsverhalten, Schlaf und Arbeit sowie die spezielle Biographie des Patienten werden einbezogen.
Die therapeutische Beziehung wird von Mitgefühl sowie vorbehaltloser Offenheit gegenüber dem Patienten und vom Vertrauen in die Heilkräfte des Patienten getragen. Dabei wird der Patient in seiner Einzigartigkeit gewürdigt.
Hierdurch gelingt es, ein gemeinsames Behandlungsziel zu definieren und zu verfolgen. In einem dynamischen Prozess werden Veränderungsprozesse angestoßen und die Krankheit durch die Selbstheilungskräfte des Menschen mit Unterstützung des Arztes auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene gelindert oder überwunden. So kann der kranke Mensch sich selbst verstehen lernen und seine Eigenverantwortung stärken.
Beste Ausbildung und fortlaufende Weiterbildung sowie kritischer Umgang mit westlicher und chinesischer Medizin sind selbstverständliche und wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Behandlung. Der Einsatz des ganzen Spektrums der chinesischen Medizin in einem Netzwerk erfahrener Fachkollegen und Spezialisten trägt zu einem befriedigenden, individuellen Heilungsprozess bei. Der achtsame Umgang des Arztes mit sich und ein humorvoller, aber auch kritischer Blick auf sich selbst helfen dabei. In unserer Tätigkeit betonen wir die möglichen positiven Wege aus Krise und Krankheit, ohne zu beschönigen oder zu verschweigen. Über Erfolgsaussichten und Kosten der Behandlung wird offen gesprochen. Die äußere Atmosphäre und die inneren Bedingungen der Therapie werden so gestaltet, dass Regulations- und Regenerationsvorgänge gelingen können. Prävention und Aktivierung der Selbstheilung haben Vorrang vor einer reparativen Medizin.
Dezember 2012, Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. (gegründet 1951)
(\*) Zur besseren Lesbarkeit wird im Folgenden nur von „Patient“ bez. „Arzt“ gesprochen: gemeint sind Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte.

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